Kinder und Jugendliche

Bei Kindern und Jugendlichen können folgende Störungsbilder auftreten: Stimmstörungen, Sprachstörungen, Sprechstörungen und Schluckstörungen.

 

Stimmstörungen

Stimmstörungen bei Kindern und Jugendlichen können durch falsche Atmung und/ oder falschen Stimmgebrauch hervorgerufen werden. Der Stimmklang kann zu hoch oder zu tief, verhaucht, rau, heiser oder gepresst sein. Als Folge einer oder mehrerer dieser Eigenschaften kann es z.B. zu Stimmbandknötchen kommen. Neben der gestörten Sprechstimme fällt sehr oft eine verminderte Fähigkeit zum Singen auf. Unangenehme Begleitempfindungen im Hals wie Kratzen, Trockenheits- oder Fremdkörpergefühl sind häufige Begleiterscheinungen. Nahezu in jedem Fall ist die Atmung beeinträchtigt bzw. eine falsche Atmung sogar die Ursache der Störung. Jede Heiserkeit, die länger als vier bis sechs Wochen dauert, sollte ärztlich untersucht werden.

 

funktionelle Ursachen

  • habituell (durch Gewohnheit)
  • konstitutionell (durch Veranlagung)
  • ponogen (durch Überlastung)
  • psychogen

 

organische Ursachen

  • entzündliche Erkrankungen (z.B. chronische Laryngitis)
  • sekundär organische Veränderungen der Stimmlippen (z.B. Schreiknötchen, Ödeme)
  • traumatische Veränderungen des Kehlkopfes
  • Fehlbildungen des Kehlkopfes (z.B. Stimmlippenlähmung)
  • Gaumensegelinsuffizienz (z.B. bei Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten)

 

Erscheinungsformen

  • hyperfunktionelle Dysphonie
  • hypofunktionelle Dysphonie
  • Rinophonie (Näseln)

 

 

Sprachstörungen

Die Ursachen für Sprachstörungen sind Störungen im Ablauf des Spracherwerbs. Es können alle Bereiche der Sprache betroffen sein: Lautbildung (Aussprache), Wortschatz, Grammatik und die Kommunikationsfähigkeit allgemein (z.B. Störung in der Fähigkeit zu einem Gesprächspartner Kontakt aufzunehmen). Sowohl beim Verstehen als auch beim Sprechen treten Störungen auf. Auch die Entwicklung der Schriftsprache, z.B. das Lesen- und Schreibenlernen kann gestört sein.

 

Ursachen

  • Allgemeine Entwicklungsstörungen
  • Hörstörungen
  • Hirnreifestörungen
  • Familiäre Sprachschwäche mit Krankheitswert
  • Geistige, körperliche Behinderungen, Mehrfachbehinderungen
  • Genetisch bedingte Krankheiten/ Syndrome (z.B. Down-Syndrom)
  • Schädel-Hirn-Traumata, entzündliche Hirnprozesse
  • Hirntumore, Hirnoperationen

 

Erscheinungsformen

  • Störung der Lautbildung
  • nicht altersgemäßer Wortschatz
  • Störung der Grammatik bzw. des Satzbaus
  • Störung bei der Fähigkeit zur Kontaktaufnahme zu Gesprächspartnern
  • Lese-/Rechtschreibschwäche


Folgen kindlicher Sprachstörungen

  • Wenn Sprachstörungen nicht behandelt werden, können unterschiedliche Störungen in anderen Entwicklungsbereichen die Folge sein. Es kann zu Verhaltensauffälligkeiten, psychischen Störungen, sozial-kommunikativen und Lernstörungen mit negativen Auswirkungen auf die Schul- und Berufslaufbahn kommen. Die Lese-/Rechtschreibschwäche kann auch Folge einer Sprachentwicklungsstörung sein.

 

 

Sprechstörungen

Kindliche Sprechstörungen kommen oft im Zusammenhang mit Entwicklungsverzögerungen oder Entwicklungsstörungen bzw. Entwicklungsbehinderungen vor. Es handelt sich um Störungen der Bewegungen bzw. des Bewegungsablaufes der ausführenden Sprechorgane (z.B. Lippen, Zunge, Kiefer usw.). Die Kinder können bestimmte Laute ("Buchstaben") nicht richtig bilden und sprechen sie falsch aus oder ersetzen sie einfach durch andere Laute, die für sie leichter zu formen sind. Das Sprechen kann aber auch insgesamt verwaschen sein. Es kann in einigen Fällen zu schnell, manchmal auch zu langsam sein. Störungen des flüssigen Sprechens, meistens im Zusammenhang mit falscher Atmung, werden als Stottern oder Poltern bezeichnet. (Die Diagnose, ob es sich um Stottern oder Poltern handelt, kann in der Regel nur der Fachspezialist stellen.)

 

Ursachen

  • Allgemeine Entwicklungsstörungen/ -verzögerungen/ -behinderungen
  • Familiäre Sprachschwäche mit Krankheitswert
  • Hörstörungen
  • Hirnreifestörungen
  • Geistige, körperliche Behinderungen, Mehrfachbehinderungen
  • Genetisch bedingte Krankheiten/ Syndrome (z.B. Down-Syndrom, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten)
  • Schädel-Hirn-Traumata, entzündliche Hirnprozesse
    Hirntumore, Hirnoperationen
  • Störungen der Mundmotorik (Orofaciale Dysfunktionen)

 

Erscheinungsformen

  • Störungen der Artikulation/ Aussprachestörungen (Dyslalie)
  • Störungen in der Ausführung von Sprechbewegungen und/ oder der Koordination von Atmung, Stimme und Artikulation (Dysarthrie)
  • zentrale Störungen der Planung der Sprechmotorik (verbale Entwicklungsdyspraxie)
  • Stottern
  • Poltern

 

 

Myofunktionelle Störungen (Schluckstörungen)

 

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